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genEsthetics & Kunst
Texte und Vorträge

Zu den Arbeiten von Karsten K. Panzer PerZan

Betrachtung von Dr. rer.nat. Christian Hoppe, Neuropsychologe und Theologe, Universitätsklinik für Epileptologie

Bonn im Oktober 2006


Ich wurde mit den Arbeiten von Karsten K. Panzer und dem System PerZan durch mittlerweile zahlreiche, stets sehr anregende persönliche Begegnungen ein wenig vertrauter. Möglicherweise ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass ich zwar wissenschaftlich arbeite, aber keine spezifische Genetik-Expertise besitze. Auch mit der chinesischen bzw. daoistischen Kultur bin ich wohl nur sehr oberflächlich vertraut.
Dem Werk von Karsten Panzer PerZan nähert man sich meines Erachtens am besten naiv, ohne jede Vorkenntnis über das System. Die vertikal angeordneten, weich ineinander überfließenden Farblandschaften - insbesondere bei computergestützter, dynamisch-fließender Darbietung oder bei großformatigen, möglichst 1-2 Meter langen Ausdrucken, denen man mit dem Blick entlang wandern kann - entfalten eine erstaunliche und mir bisher nirgendwo anders begegnete Ästhetik der Ruhe, des Zusammenpassens von allem mit allem, der unglaublichen Vielfalt der Möglichkeiten.

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Am Rande bemerkt.

zur Arbeit von Karsten K.Panzer PerZan

von Prof. Dr. Karin Stempel
Direktorin der Kunsthochschule Kassel


Es scheint einmal eine Zeit gegeben zu haben, wo Kunst und Wissen-schaft getragen wurden von dem Wunsch, etwas zu begreifen, was jenseits der Grenzen eigener Projektionen formulierbar war als eine Vorstellung von Wirklichkeit, deren Bild - gleich welcher Provenienz - teilbar und mitteilbar war. Kunst wie Wissenschaft - so heißt es - wa-ren Modi einer Interpretation, deren gemeinsamer Referent die Wirklichkeit war, die sie gleichermaßen auslegten wie erzeugten - als je-weils spezifische Formulierung, die nicht Ausdruck der eigenen Be-schränktheit war, sondern Artikulation auch einer Entscheidung, den Solipsismus der Begrenztheit nicht zu kultivieren, sondern mit allen zu Gebote stehenden Mitteln und Methoden zu hinterfragen.
Es gab eine Art der Hermeneutik, die nach allen Seiten hin offen war und bei aller Strenge die Regelwidrigkeit als legitime Methode ver-focht, sich abwegig und auf Umwegen einer Wirklichkeit zu nähern, die komplexer war als die Logik der Sprache und als die Logik der Form, deren Gestalt weder identisch war mit der Systematik von Beg-riffen, noch mit der Ordnung von Schemata, auch wenn sie gewiß nicht gänzlich unabhängig davon gedacht werden konnte.

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Vom diskreten Geist zum kontinuierlichen Gen...

Kompatibilität und Metasprache

von Karsten K. Panzer
im Katalog iGene Visions, Köln 2000

Extreme Spezialisierung und geistige Besitzstandswahrung führen offensichtlich zu Hermetik und Intransparenz in Wissenschaft und Kultur. Ganz im Gegensatz zur explodierenden Informationsfülle, stagniert deren Verknüpfung und die komplementäre Vervollständigung von Wissen durch interdisziplinäres Denken und Handeln. Auch Naturwissenschaft und Kunst begleiten einander allenfalls nachbarschaftlich. Selbst die zunehmenden Bemühungen interdisziplinärer Arbeit scheitern oft am Mangel eines hoch kompatiblen Transfermodus, um Erkenntniswerte und -verfahren zu übertragen, eines essentiellen Codes des "Kleinsten Gemeinsamen Vielfachen".....


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PerZan : I-Gene Visions

Bilder und Konzepte zu einer Metasprache

Prof. Dr. Heijo Klein
Kunsthistorisches Institut der Friedrich-Wilhelm Universität Bonn


Will man Kunst und Wissenschaft als Gegensätze verstehen, Kunst als das Subjektive, Intuitiv-Hervorgebrachte, Wissenschaft dagegen als das Objektive, Rational-Analysierende, so würde dies gewiß zu kurz greifen, denn auch der Wissenschaftler braucht Intuition und Kreativität, und ohne Ratio wäre Kunst zu einseitig. Ohnehin liegt die Stärke des Individuums gerade in der subjektiven Erweiterung des eigenen Schaffensraums. Das bedeutet für Künstler wie Wissenschaftler, daß ihre kreativen Kräfte starre Kategorien überwinden und daß komplementär zur Spezialisierung grenzüberschreitend gedacht wird und wenigstens in Teilbereichen Versuche einer Synthese erstrebt werden. Eine solche Synthese leistet Karsten K. Panzer bzw. PerZan mit seinen Arbeiten, die er programmatisch "I-Gene Visions" nennt und als Konzept einer Kunst und Naturwissenschaft verbindenden Metasprache versteht.

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"Blue Genes"

von Dr. Patricia Drück, Sprengel Museum Hannover

Eröffnungsrede Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden am 3. Juni 2003; Karsten K. Panzer PerZan

Bilder & Objekte zu einer Metasprache von Wissenschaft und Kunst


"Kunst und Wissenschaft" ist ein in den letzten Jahren vermehrt in den Blickpunkt geratenes Thema. Fast wäre zu fragen, für welche Künstler wissenschaftlich-exakte und experimentelle Denkweisen - trotz bestehender Entfremdung zwischen Kunst und Wissenschaft - keine Herausforderung darstellen. Umgekehrt orientieren sich Naturwissenschaftler wiederum an künstlerischen Vorstellungen kreativer Prozesse. Eine wirkliche Annäherung der "zwei Kulturen" scheint also vorangetrieben, ist jedoch immer noch weitgehend ein Wunschtraum.

Kunsthistoriker blicken gern sehnsüchtig auf die Renaissance zurück, als Universalgelehrte wie Leonardo da Vinci Kunst und Naturwissenschaft noch in Personalunion betrieben. Denn für die Entdeckung der Welt waren bis in das 18. Jh. Wissenschaft und Kunst gleichermaßen bedeutsam. Wissenschaft definierte sich als "Gesamtheit des Wissens". Der Begriff "Uomo Universalis" aus der Renaissance zeigt, dass Spezialisierung nicht im Vordergrund stand. Seit dem cartesianischen Zeitalter jedoch differenzierten sich die "Künste" (der griechische Begriff 'techne' umfasst noch alle theoretischen und praktischen Disziplinen) zunehmend von den Wissenschaften. Das Technische wird dem Gebiet des Rationalen und Kognitiven zugeordnet, während das schöpferische und improvisatorische Moment mit dem künstlerischen Ausdrucksschaffen in Verbindung gebracht wird. Seither scheinen Kunst und Wissenschaft sich gegenseitig immer mehr auszuschließen. Mit Hegels Diktum vom "Ende der Kunst als Medium der Wahrheitsfindung" wurde allein der Wissenschaft diese Aufgabe zugesprochen. Von der Repräsentanz des Schönen, Guten und Wahren befreit, wird die Kunst autonom, gibt auf dem endlosen Weg zu ihrer Selbstfindung ihre Symbolisierungs- und Erkenntnisfähigkeiten preis.

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Der Göttliche Funke

Einführung zum Ausstellungsprojekt "Crossing Over" , part I, in der Galerie des Künstlerhofes Buch der Akademie der Künste zu Berlin

von Veronica Schöne, Hamburg


Michelangelo hat die Erschaffung des Menschen in seinem berühmten Fresko in der Sixtinischen Kapelle in einen Fingerzeig auf die Ebenbildlichkeit gegossen: der hingelagerte Adam nimmt die spiegelbildliche Haltung des über ihm schwebenden Gottvaters ein. Doch nicht erst seither suchen die Menschen verzweifelt nach diesen Fingerzeigen, den Spuren des Göttlichen in der Natur, der Ebenbildlichkeit der Systeme. Wenn Einer alles geschaffen hat, dann müssen sich diese Spuren in Seiner Schöpfung auch finden lassen, dann müssen die Systeme konvergent sein, dann muss es eine Art Stempel, eine Signatur, die Metasprache oder auch das Subsystem geben.

Es gibt andere Kulturen, die sich wesentlich leichter tun mit einer solchen Suche. Ihre holistischen Weltbilder haben nicht die Rationalität als unversöhnliches Gegenüber spiritueller Erfahrung etabliert, die zur reinen Glaubenssache verkommen ist. Die Sphäre des Religiösen - denn im Grunde genommen sind die fernöstlichen Philosophien wie Daoismus oder Buddhismus religiöse Philosophien - steht als Glaube nicht dem Wissen gegenüber, sondern ist vielmehr Bestandteil davon. Wir haben uns anscheinend gehörig weit davon entfernt - trotz Relativitätstheorie und Quantenphysik, die uns schon vor geraumer Zeit eines Besseren belehrt haben sollten. Doch bis auf wenige Ausnahmen allgemeiner Behauptungen der Konvergenz von Systemen - als berühmtestes sei Friethjof Capras "Tao der Physik" genannt - die uns eher als Selbstvergewisserung dienen, noch nicht allzu weit vom rechten Weg abgekommen zu sein, ist es vor allem die Esoterik, die das Ganzheitliche der Welt beschwört und damit beruhigend auf all jene Gemüter wirkt, die ihre eigene Zeit als gott- oder geistlos empfinden.


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Wissen schafft Kunst

Livingbridges, Schering Froschungsmagazin
Heft 1 / 2006


Forscher schaffen Fakten. Künstler Fantasien. Das eine ist Science. Das andere Fiction. So sah es der britische Romancier und Physiker C. P. Snow 1959 in seinem einflussreichen Essay "Die zwei Kulturen: literarische und naturwissenschaftliche Intelligenz". Und so blieb es - bis Eduardo Kac das grüne Kaninchen schuf. Im Jahr 2000 hatte der brasilianische Künstler das Gen für ein grün fluoreszierendes Eiweiß (GFP) aus einer Qualle genommen und dem Tier eingebaut. Unter UV-Licht glühte das Häschen grün, und Kac erklärte die "transgene Kunst zu einer Kunstform, um einzigartige Lebewesen zu erschaffen."


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Alle Bilder:
CRHR1_ corticotropin releasing hormone

PerZan's Bilder in der psychotherapeutischen Praxis...

von Gudrun Quitmann, Psychoanalytikerin (VAKJP)
Düsseldorf, Oktober 2007


Als erster und zugleich nachhaltiger Eindruck im Betrachten der Vielfarbigkeit der Bilder von Karsten K. Panzer PerZan bleibt eine fast unmerkliche, schwebende Ruhe....Es ist wohl die eindringliche Unaufdringlichkeit der Bilder und ihre Deutungsfreiheit, die unzensierte Assoziationen freizusetzen vermag ...... warum sie gerade zu prädestiniert zu sein scheinen, in psychotherapeutischen Praxisräume ausgestellt zu werden und zur Wirkung zu kommen...


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